Wir fordern einen Betriebsklimawandel! Und keine punktuelle Kosmetik!
Wir wollen dieser Diskrepanz mit einer umfangreichen, nachhaltigen und konstruktiven Veränderung entgegen treten. Die MedUni Wien braucht einen neuen Ton und bessere Strukturen. Wir brauchen einen Betriebsklimawandel!
Der Beginn dieses Betriebsklimawandels braucht:
- Transparente Spielregeln!
Klar kommunizierte, dokumentierte und nachhaltige Vereinbarungen, welche Leistungen erbracht werden müssen um in der Karriere weiter zu kommen.
- Strukturen! Sowohl für Routinearbeit als auch für Wissenschaft
Die Infrastruktur für Spitzenleistungen ist zu oft nicht gegeben.
Wir fordern:
– mehr Sekretariatspersonal für Schreibarbeiten, Terminvereinbarungen…
– mehr Planstellen (Nachwuchsförderung!) einschließlich TechnikerInnenstellen
– sehr gut ausgestattete Arbeitsplätze und Labors
– kostenfreie, funktionierende Serviceleistungen rund um Forschungsanträge (Grant Manager!)
– niederschwelliger Zugang bei statistischen Fragen („Statistik-Hotline“)
– kostenfreie Native-Speaker für Korrekturen von Manuskripten
– Vereinfachung und Verschlankungen des Einreichprozesses von Ethikanträgen und Unterstützung bei der Einreichung
– Kostenübernahme von Open Access Publikationen
- Gehältergerechtigkeit!
Hört sich bekannt an, ist aber trotz Etappensieg nicht erledigt. Die Vorklinik mit all ihren kontinuierlich hervorragenden Leistungen braucht die Anerkennung, die ihr gebührt. Spitzen-Performer zu erwähnen erfreut, mehr Geld wäre aber besser.
Wir brauchen eine Betriebsvereinbarung zur QV-Aufzahlung (Rechtssicherheit!) als auch ein Stufenmodell für jene, die von der erstmaligen Evaluierung der QV noch Jahre entfernt sind.
- Kein verpflichtender Auslandsaufenthalt!
Dieser ist unrealistisch für
– Alle mit Versorgungspflichten für Kinder, Eltern, Familie…
– Alle, die Ihr gespartes Geld nicht dafür ausgeben können oder wollen. Alleinverdiener oder Kolleginnen und Kollegen die mit Ihrem Gehalt weitere unterstützen oder einen Kredit laufen haben, können sich diesen Luxus nicht leisten. Es ist daher indiskutabel, dass man finanziell großteils auf sich gestellt ist.
– Alle, deren Lebensmensch nicht bereit ist das Land zu verlassen oder die keine Fernbeziehung wollen
Wir fordern eine Karrierestruktur die ein Privatleben zulässt, OHNE die Karriere zu riskieren.
- Die Einhaltung KA-AZG konformer Arbeitszeiten!
Einstellungen, wie nach dem Dienst zu gehen mit Schwäche gleichzusetzen und „nur in 80 Stunden kann man ein guter Arzt werden“ sind archaisch. Die Gruppendynamik erzieht antiquiert und stigmatisiert jene mit Stundenreduktion oder Versorgungsauftrag. Es gibt Gesetze zum Erhalt der Gesundheit der MitarbeiterInnen und diese müssen eingehalten werden OHNE dem Gefühl schwach zu sein.
Wir fordern eine realistische Personalplanung, um ein modernes Arbeitsklima schaffen zu können. Weiters muss die Umziehzeit an allen Kliniken umgesetzt werden.
- Frauen an der MedUni Wien!
Maßnahmen zur Angleichung von Karrierechancen von Frauen und Männern sind willkommen. Der Frauencall, den wir mit vollem Einsatz von Anfang an unterstützt haben, war ein guter erster Schritt.
„Eine kluge Frau, Chimamanda Ngozi Adichie, hat gesagt: „Ein Mann gilt als selbstbewusst, aber eine Frau als arrogant. Ein Mann ist willensstark, eine Frau dickköpfig. Ein Mann ist durchsetzungsfähig, eine Frau ist aggressiv. Ein Mann handelt strategisch, eine Frau manipulativ. Ein Mann besitzt Führungsqualitäten, eine Frau ist kontrollsüchtig. Ein Mann hat Autorität, eine Frau ist nervig. Das Benehmen oder das Verhalten ist das Gleiche. Was sich unterscheidet ist das Geschlecht.“
Unsere Sprache macht das Betriebsklima ebenso aus. Auch hier müssen viele Schritte gegangen werden!
- Komplette Bezahlung der verlangten Zusatzausbildungen!
Wir fordern, dass der PrüfärztInnenkurs, verpflichtende Psychotherapieausbildung für PsychiatrieassistentInnen, Ultraschallfortbildungen…die häufig in MitarbeiterInnengesprächen als vorteilhaft genannt werden bzw. Voraussetzung sind, vom Arbeitgeber bezahlt werden.
- Ein ECHTER Leitfaden für die PhD Arbeit!
Wir fordern klare Kriterien und eine objektive Beurteilung der geschrieben Arbeit, tatsächliche Unterstützung während des PhD-Studiums sowie eine akademikerwürdige Prüfungssituation. Weiters muss auch mit PhD- Studierenden klar und transparent über die Zeit nach dem Abschluss gesprochen werden.
- Nachhaltigkeit
Umweltschutz und ein Beitrag zur Reduktion des CO2 Ausstoßes müssen auch an einer Universität möglich sein!
Wir setzen uns für Mülltrennung, absperrbare Fahrradabstellplätze, einen fahrradfreundlichen Weg aus dem AKH und E-Ladestationen ein!
Es gibt viel zu tun, lasst uns diesen Weg GEMEINSAM gehen.