Aus den PassantInnen-Interviews zum Mittagsjournal vom 5.12.2012 hört man, dass die ärztliche Informationskampagne (ÖÄK) über das Sparpaket am Rücken der PatientInnen (sog. Gesundheitsreform) fehlgeschlagen ist, weil die Info von potenziellen PatientInnen schlicht nicht geglaubt wird („Angstmacherei“, „Instrumentalisierung der PatientInnen“). Die Bevölkerung traut den PolitikerInnen nicht zu, die Bevölkerung dermaßen gewaltig zu täuschen. Die Bevölkerung glaubt den PolitikerInnen, dass die ÄrztInnen aus Eigennutz handeln.
Audio-File: ORF-PassantInnen-Interviews (ca 1 Woche lang vom ORF verfügbar, anklickbar nach Scrolldown in der Mitte der ORF-Seite, als: „Ärzte-Protesttag gegen Gesundheitsreform„).
Wenn aber PatientInnen aus schmerzlicher Erfahrung klüger sein werden, werden sie vermutlich die PolitikerInnen nicht mehr zur Verantwortung ziehen können, sie aber höchstens im Wahljahr 2013 abwählen.
Unmittelbare Lehre aus diesem Reaktionsdebakel ist, dass zunächst eine weit klügere und offensivere Informationspolitik und Kampagne der ÄrztInnen geführt werden muss.
Link zum Kommentar der Ärztekammer: „Erfolg des Aktionstags“ (Quelle: http://www.aekwien.at, Abt. neue Medien des Verlags der Ärztekammer Wien).
Link: ORF.News-Artikel:
Die Ärztekammer mobilisiert weiter gegen die geplante Gesundheitsreform – heute auf der Straße und in den Ordinationen. In acht der neun Bundesländer verteilen Ärztevertreter Informationsmaterial an die Patienten. Sie wollen damit aufzeigen, dass die geplante Gesundheitsreform aus ihrer Sicht in die völlig falsche Richtung geht.
Patientenanwalt Gerald Bachinger übt heftige Kritik an der Protestaktion der Ärztekammer: „Die Aktion ist unverständlich und bedauerlich.“ Eine Reform sei notwendig und sogar überfällig. Die Patienten würden instrumentalisiert, falsch informiert und verunsichert, und es gebe ganz klare standespolitische Interessen, so Bachinger.